Tierrechtsreihe Teil 1 – Was kann ich selbst bei Tierquälerei unternehmen?

Leider sieht man im privaten Umfeld immer wieder schlechte Tierhaltung.Vielleicht ist es sogar die Bekannte, die sich gerade als richtig tolle Freundin entwickelt und beim ersten Treffen bei ihr findest du heraus, wie ihr Kaninchen gehalten wird. Oder es ist der Nachbar, mit dem man gerne ein wenig geplaudert hat. So oder so, ein Streit bringt nach meiner Erfahrung selten etwas. Auch wenn man die betroffene Person ohnehin nicht mag und es einem nicht wirklich etwas ausmacht, von dieser Person ebenfalls nicht gemocht zu werden, führt es in der Regel nicht zum gewünschten Erfolg. Vorwürfe und Streit führen meistens einfach zu Abwehrverhalten. Auch gerade dann, wenn Beleidigungen wie „Tierquäler“ ausgesprochen werden. Selbst wenn es wirklich Tierquälerei ist, ist es oft hilfreich, dies erst einmal nur für sich zu denken und zu versuchen, mit freundlicher Aufklärung den richtigen Weg zu finden.

Hältst du selber die betroffene Tierart, ist es oft leichter. Im Falle von Käfigtieren in zu kleinen Gehegen zeigt sich oft Erfolg, wenn diese Person eingeladen wird, sich die eigenen Gehege anzuschauen. Die Tiere verhalten sich ganz anders in schönen, großen Gehegen, die mit allem ausgestattet sind, was sie brauchen. Auch das Gehege an sich ist in der Regel viel schöner und gibt dem Wohnraum einen tollen Flair. Das reicht oft schon aus, um Tierhalter zu begeistern, auch so etwas zu wollen. Natürlich ist es immer toll, wenn man die Möglichkeit hat, auch mit Rat und vielleicht sogar Tat Hilfestellung zu geben.

Informationsmaterial kann hilfreich sein!

Eine weitere oder auch zusätzliche Möglichkeit ist es auch auf seriöse Informationsseiten zu verweisen. Dies möglichst behutsam. Vielleicht hast du sogar eine Möglichkeit, einen Flyer auszudrucken und diesen zu überreichen. Hierbei könnte man zum Beispiel erwähnen:“Ich hab gelesen, wie oft Kleintierhalter in die Kostenfalle „Zoohandlung“ treten, bei der sie teure Käfige mit den besten Worten verkauft bekommen, die nicht einmal dem Mindestmaß der Tiere entsprechen. Bei der Beratung im Laden wird dies dann auch nicht einmal erwähnt. Dieser Verein möchte zum Beispiel versuchen, mit Flyern aufzuklären und dem entgegenzuwirken.“ Natürlich sagt man so auch durch die Blume, dass man sich denkt, dass die betroffene Person ebenfalls ein zu kleines Gehege hat. Jedoch wirkt man nicht mehr wie ein Angreifer, sondern wie jemand, der versteht, wie es dazu gekommen ist und helfen statt verurteilen möchte.

Hier findest du zum Beispiel die Informationsflyer des Nagerschutz e.V.

Das Recht ist auf deiner Seite

Mit einem Klick auf das Bild landest dur beim Tierschutz Ratgeber von www..juraforum.de, welcher viele nützliche Informationen rund um die rechtliche Seite des Tierschutzes enthält.

„Eine versuchte oder fahrlässige Tierquälerei sowie eine Tiermisshandlung werden als Ordnungswidrigkeiten eingestuft, die mit Geldbußen bis zu 25.000 € geahndet werden können.“           

Natürlich lässt nicht jeder Mensch mit sich reden. Manchmal sind die Zustände auch wirklich katastrophal. In diesem Fall solltest du unbedingt in Betracht ziehen, dich an das zuständige Veterinäramt zu wenden und/oder dich an einen Tierschutzverein in deiner Umgebung zu wenden. Selbst wenn du nur Hilfe brauchst, um die richtigen Schritte selbst zu gehen, aber nicht genau weißt, wie du weiter vorgehen solltest, kannst du dich an Tierschutzvereine oder auch an Tierheime wenden. Manche Tierheime beraten aufgrund von Personalmangel eher ungern.

Auch bei uns kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis auf eine E-Mail geantwortet wird. Wir schauen mindestens einmal täglich in unser Postfach. Da wir jedoch alle ehrenamtlich im Verein tätig sind, selbst arbeiten und auch unser eigenes Leben Zeit in Anspruch nimmt, können wir leider nicht immer sofort antworten. Von daher ist Ruhe und Geduld wichtig.Ämter reagieren leider ebenfalls  nicht so schnell, wie man es gerne hätte. Ist ein Tier in akuter Lebensgefahr kann, auch die Polizei verständigt werden, wenn der Halter es nicht einsieht einen Tierarzt zu kontaktieren. Der beste Weg ist und bleibt jedoch „reden, reden, reden“.

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