Jimmy und wie die Mäuse in mein Leben kamen

Viele Tierhalter haben bestimmt den ein oder anderen lustigen oder auch katastrophalen Anfang in der Tierhaltung zu erzählen. Ich bin da auch nicht verschont geblieben, denn meine erste Maus lief mir draußen über den Weg. Es waren Sommerferien und ich musste morgens schon relativ früh mit dem Hund gehen (jeder Langschläfer kann sich vorstellen, dass sich meine Laune im Minus-Bereich befand).

Jeden Morgen ging ich in etwa den gleichen Weg, der mich an einer Bank mit ein bisschen Gestrüpp drumherum vorbeiführt. Naja, alles normal, bis auf die kleine schwarze Maus, die an dieser Bank entlanglief und mich mit großen Augen ansah. Da ich mich sowieso sehr gerne über Tiere informierte, wusste ich, dass das eine Rennmaus ist und ich konnte das Mäuschen einfangen und mitnehmen. Meine Mutter machte große Augen und ich hielt ihr mit begeistertem Gesichtsausdruck die Maus vor die Nase (ich war 12…). „Das ist Jimmy und den behalten wir!“ Das hatte ich bereits auf dem Rückweg beschlossen und auch das es ein Männchen sein MUSSTE. Wir gingen zum Tierarzt und ließen das Geschlecht bestimmen. Sie war natürlich weiblich, aber der Name blieb. So zog Jimmy Summerville ein.

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Als verantwortungsbewusste Tierhalter wollten wir unserem neuen Haustier natürlich auch gleich Kumpels und einen Käfig besorgen und am Nachmittag standen wir in der Zoohandlung und die Mitarbeiterin verkaufte uns ein 60 cm Aqaurium mit Aufbau. Von Partnern wurde uns abgeraten, denn die würden sich nur beißen. Dass das alles natürlich zum großen Teil völliger Blödsinn ist, wussten wir natürlich nicht.

Jimmy musste fast ein halbes Jahr im Knast hausen, bis ich mich in einem Mäuseforum anmeldete und dort Hilfe und Beratung bekam. So zog Jimmy in ein  geeigneteres und größeres Aquarium mit Aufbau ein und sie zog auch zweimal für Vergesellschaftungen aus, die leider beide schief gingen. Wir versuchten es also selbst mit der 1- Jährigen grau-weißen Lady Marmelade und Jimmy Summerville und Lady Marmelade verstanden sich auf Anhieb sehr gut.

Ich war den Mäusen inzwischen Hals über Kopf verfallen und im Oktober/November 2013 zogen die ersten Farbmäuse aus einem Notfall ein, die mich sofort in ihren Bann zogen. Die vier lebten (hoffentlich) sehr glücklich in ihrem Gehege, leider sind alle schon an Tumoren verstorben, aber es folgten viele weitere.

Lady Grey, daneben Chumani und die Riesenmaus Nadua bei der Vergesellschaftung diesen Jahres. :)
Lady Grey, daneben Chumani und die Riesenmaus Nadua bei der Vergesellschaftung diesen Jahres. 🙂

Im Dezember 2014 durften Jimmy und Lady in ein 220 cm Gehege mit Aufbau ziehen, dass die Zwei sehr genossen und eine Zeit sehr glücklich darin lebten. Sie verstanden sich weiterhin prima, wurden dick und rund und flitzten abends durch den Auslauf.

Das Riesengehege von Jimmy und Lady/Emma.
Das Riesengehege von Jimmy und Lady/Emma. Der offene Teil ist durch eine Klappe von dem restlichen Aufbau getrennt und dient als Auslauf der Zwei.

Spätestens jetzt sollte man mal beachten, was meine Eltern da schon alles mausisches mitgemacht hatten. 😛 

Jimmys und Ladys altes Zuhause bekam mit Flip und Flop (die von meiner Mutter gewünscht wurden!) wieder eine neue Besetzung. Die beiden älteren Rennmausdamen kamen aus einem Tierheim hier in der Nähe.

Jetzt, im März 2016, ich bin inzwischen 15, halte ich bereits seit 2 1/2 Jahren Mäuse. Momentan stehen drei große Gehege hier. Zwei Rennmausgruppen und eine Farbigruppe. Flop, die schon etwas betagte Rennmaus starb vor ein paar Monaten und Flip lebt inzwischen mit dem kastrierten Männchen Nepomuk zusammen. Auch viele, viele Farbmäuse starben schon. Leider starb auch Lady in den Sommerferien 2015 ganz plötzlich und unerwartet, was mich auf den Boden der Tatsache zurückbrachte, dass Mäuse eben doch nicht solange leben und ganz plötzlich sterben können. Meine kleine Jimmy lebt immer noch. Mit ihrer neuen Partnerin Emma ist sie auch sehr glücklich und die beiden pechschwarzen Rennmausdamen machen zusammen das Gehege unsicher. Ich habe schon ein paar mal überlegt mit der Mäusehaltung aufzuhören, besonders im Hinblick auf die Krankheiten bei den Farbmäusen und die plötzlichen und immer wieder schmerzhaften Tode, aber dann machen sie mir wieder soviel Freude. Ich komme einfach nicht mehr von den kleinen Geschöpfen los!

Jetzt bin ich hier als neue, junge Schreiberin für den Nagerschutz aktiv und hoffe, dass ich mit meinen Texten ein bisschen Informationen verbreiten kann. 😉 

Nachtrag: Leider kann JImmy jetzt doch nicht mehr miterleben, wie dieser Beitrag veröffentlicht wird. Ich musste sie leider am 17.2. 2016 auf Grund eines Herzfehlers und Wasser in Bauch und Lunge, einschläfern lassen. Die Vergesellschaftung zwischen Emma und der neuen Maus (Pixie) läuft bereits und es sieht schon sehr gut aus.

 

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