Vermittlungen – und ihre Stolpersteine

Wer kennt es nicht? Man sucht ein neues Heim für seine Schützlinge – und endlich, endlich meldet sich ein Interessent, nach einer gefühlten Ewigkeit! Doch ist das schon automatisch das ersehnte Happy End?

 

Nicht zwingend. Manch einer will sagen, keineswegs. Und wenn doch, ist das wie ein Sechser im Lotto. Mit Superzahl.

 

Jenny-Käfig
Ein „großer“ Käfig?

 

Oft scheitert der Umzug der Fellnasen schon an unterschiedlichen Vorstellungen eines „riesigen“ Käfigs. Oft hat sich der Interessent noch kein bisschen über die Tierart informiert. Oft weiß er gar nicht, wie kompliziert eine mögliche Vergesellschaftung sein kann.

Hamster's Hell
Viel „Abwechslung“ = artgerecht?

Deswegen steht vor einer erfolgreichen Vermittlung im Idealfall immer eine Phase langer Gespräche mit dem Interessenten, in der man sich über die Voraussetzungen im neuen Zuhause detailliert austauscht. Was für ein Käfig ist vorhanden, wie ist er eingerichtet? Entspricht die Grundfläche den Mindestgrößen für die jeweilige Tierart, sind die für manche Tierarten zwingend erforderlichen Volletagen vorhanden? Hat der Interessent bereits einen guten, kleintiererfahrenen Tierarzt? Kennt er sich schon mit der Tierart aus, ist sein Wissen auf dem neuesten Stand? Weiß er über ihre Ansprüche (Futter, Käfigeinrichtung, ggf. künstliches Licht) Bescheid? Welche Bezugsquellen sind beispielsweise für Futter geplant?

 

Buntes Futter = gesund?

Viele dieser Fragen lassen sich im persönlichen Gespräch, aber auch per Mail oder WhatsApp, klären. Bilder vom Käfig oder Skizzen von einem geplanten Eigenbau, aber auch dessen Entstehungsverlauf, sollten selbstverständlich sein.

 

Sollte sich dann bei der geplanten Übergabe der Tiere, die man am besten selbst in ihr neues Heim bringt, herausstellen, dass die Angaben zu Käfig, Futter usw. falsch waren, gibt es nur eins: nehmt die Tiere wieder mit!!!

 

Am Anfang fühlt man sich bei solchen Fragerunden wie ein Inquisitor oder ein Staatsanwalt vor Gericht. Aber: ihr handelt bei solchen Verhören im Sinne der Fellnasen, die ihr vermittelt!

 

[notice]Checkliste (am besten ausdrucken!):

 

  • Ist ein Käfig vorhanden? Welche Maße? Ggf. Volletagen? (orientiert euch hier an den Haltungsanforderungen) Bild(er)!!!
  • Was für Einrichtungsgegenstände sind geplant / bereits vorhanden?
  • Verfügt der Interessent über Erfahrungen mit dieser Tierart? Sind vorhandene Kenntnisse auf dem neuesten Stand?
  • Lässt er sich ggf. über Veränderungen aufklären, oder blockt er ab?
  • Gibt es in der Umgebung einen erfahrenen Klein-Tierarzt?
  • Welche Art Futter soll gefüttert werden? Bezugsquelle?
  • Sind noch andere Tiere im Haus?
  • ggf. Standpunkt zur bewussten Vermehrung?[/notice]

 

Volletagen bringen mehr Fläche: gut!

Seid versichert: jemand, der die Tiere wirklich haben und ihnen ein gutes, artgerechtes Zuhause bieten möchte, wird euch eure Fragen-Tirade keineswegs übel nehmen, sondern sich sicher sein, dass auch ihr nur im Sinne der Tiere handelt und dass sie euch ihr Wohl am Herzen liegt.

 

Oft dauert eine Vermittlung dann länger. Aber: ihr wollt für die Tiere ja DAS perfekte, richtige Zuhause – und gut‘ Ding will Weile haben! Also lasst euch bei Vermittlungen lieber einen Tag länger Zeit. Der wird die Fellkugeln nicht umbringen und kommt ihnen sogar schlussendlich in der Qualität ihres neuen Heims zugute!

 

Viel Lauffläche: gut!

Kommentar hinterlassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.